Diagnostik und Therapie

Diagnostik und Untersuchungsmethoden

Diagnostik und Untersuchungsmethoden: Was erwartet Sie bei mir?

Wenn Sie in meine Praxis kommen, erwartet Sie zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch. Dieses Gespräch bildet die Grundlage aller weiteren diagnostischen und therapeutischen Schritte. Wir sprechen über Ihre aktuellen Beschwerden, über die medizinische Vorgeschichte und über Erkrankungen, die in Ihrer Familie vorkommen. Ebenfalls Thema sind Ihre individuelle Lebenssituation und biographische Aspekte.

Das Anamnesegespräch ist mir besonders wichtig. Es dient mir vor allem dazu, ein ganzheitliches Bild von Ihnen und Ihren Beschwerden zu gewinnen. Nur so lässt sich ein tiefes Verständnis Ihrer aktuellen Krankheit und Symptome entwickeln. Ergänzt wird das Erstgespräch durch eine ausführliche klinisch-neurologische Untersuchung.

Zu den klinisch-neurologischen Untersuchungsmethoden gehören:

EEG

In der Elektroenzephalographie wird die elektrische Aktivität der Nervenzellen im Gehirn mit aufgeklebten Elektroden an der Kopfhaut abgeleitet. Die schmerzlose und wenig belastende Methode kann orientierende Hinweise auf eine Funktionsstörung des Gehirns bei Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen, etwa nach einer Kopfverletzung (Schädel-Hirn-Trauma), ergeben und wird insbesondere in der Erkennung und Therapie-Überwachung bei Epilepsie eingesetzt.

Untersuchung der geistigen Leistungsfähigkeit (Demenz-Testung)

Insbesondere bei Gedächtnisproblemen oder Störungen des Konzentrationsvermögens kommen verschiedene Testmethoden zur Anwendung. Für eine orientierende Untersuchung werden häufig der Minimental-Status-Test, Demtect und Uhrentest eingesetzt. Abhängig von den ersten Testresultaten und der individuellen Fragestellung können weitere Tests ergänzt werden. Sollte sich im Gespräch mit dem Patienten und anhand der ersten Untersuchungsergebnisse eine  ausführliche neuropsychologische Testung als sinnvoll erweisen, kann diese in Kooperation mit spezialisierten Psychologen erfolgen.

Duplexsonographie (extra-/ intrakraniell)

Die Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Blutgefäße mittels Duplexsonographie insbesondere auch des Gehirns (also durch den Schädel-Knochen) ist ein diagnostischer Schwerpunkt unserer Tätigkeit. Sie erlaubt das frühzeitige Erkennen von Gefäßerkrankungen, v.a. der Arteriosklerose mit Ablagerungen in den Gefäßwänden, sowie von Verengungen (Stenosen) und Verschlüssen der Halsschlagadern und der Blutgefäße des Gehirns. Diese Untersuchung wird durchgeführt, wenn der Verdacht auf Durchblutungsstörungen des Gehirns besteht, v.a. bei bekannten Gefäßrisikofaktoren und zum Erkennen eines erhöhten Schlaganfallrisikos. Auch nach abgelaufenem Schlaganfall kann die Ultraschalluntersuchung sinnvoll sein. Die Methode ist nicht belastend und aussagekräftig.

NLG (Neurographie)

Mithilfe dieser elektrophysiologischen Methode kann die Funktionsfähigkeit peripherer Nerven untersucht werden. Mit kurzen Stromimpulsen und auf die Haut aufgeklebten Elektroden wird dabei die Leitfähigkeit und -geschwindigkeit gemessen. Sie kann teilweise unangenehm oder auch schmerzhaft sein, ist aber ungefährlich. Sie erlaubt das Erkennen und die Differenzierung von peripheren Nervenstörungen, zum Beispiel von Polyneuropathien, Kompressions-bedingten oder traumatischen Schädigungen einzelner Nerven und lässt Rückschlüsse auf den genauen Ort einer Nervenschädigung zu.

EMG (Elektromyographie)

In Absprache mit dem Patienten und bei bestimmten Fragestellungen kann die Neurographie durch ein Nadel-EMG ergänzt werden. Dabei wird eine sehr dünne Nadel in einen Muskel eingeführt und die elektrische Aktivität der Muskelzellen – ohne Anwendung von Strom – untersucht. Bei dieser Methode können Schmerzen auftreten, die aber nach der Untersuchung rasch abklingen. Sie dient beispielsweise zur Unterscheidung zwischen Störungen peripherer Nerven von Erkrankungen, die primär die Nervenwurzeln betreffen, beispielsweise Bandscheibenvorfällen. Auch kann der Ort einer Nervenschädigung genauer eingegrenzt werden. Zudem erlaubt sie eine Abschätzung der Heilungsaussichten bei traumatischen Nervenschädigungen oder etwa einer Fußheberschwäche (Peronaeus-Lähmung).

Nerven-Ultraschall

Bei der Nervensonographie kann mit geringem Aufwand, ohne Strahlenbelastung und für den Patienten schmerzlos ein Nerv bildlich dargestellt werden. Mit dieser modernen Technik können z.B. lokale Ursachen für eine Nervenschädigung rasch nachgewiesen werden. Diese Untersuchung erhöht in Ergänzung zur elektrophysiologischen Diagnostik die Genauigkeit bei bestimmten  Nervenkompressionssyndromen wie zum Beispiel dem Karpaltunnel–Syndrom oder Sulcus-ulnaris-Syndrom.  Zudem können seltene andere Ursachen – etwa Veränderungen von Blutgefäßen oder Tumoren, die etwa ein  Karpaltunnelsyndrom vortäuschen können, ausgeschlossen werden.

Evozierte Potentiale

Verschiedene Untersuchungsmethoden werden unter diesem Begriff zusammengefasst, bei denen bestimmte Wahrnehmungsreize angewandt werden und mit auf die Kopfhaut aufgeklebten Elektroden die elektrische Antwort des Gehirns auf diese Reize bestimmt wird.

Bei der Untersuchung der Visuell evozierten Potentiale (VEP) sitzt der Patient vor einem Bildschirm und beobachtet ein sich veränderndes schachbrettartiges Muster. Die Ableitung der elektrischen Antwort des Gehirns erlaubt Rückschlüsse auf Funktionsstörungen der Sehbahn, insbesondere des Sehnerven.

Die Akustisch evozierten Potentiale (AEP) werden unter Anwendung eines Hörreizes (über einen Kopfhörer gegeben) abgeleitet und erlauben eine Beurteilung des Hör- und Gleichgewichtssystems, etwa bei Schwindel.  Die Untersuchung der AEP ist – ebenso wie die VEP –schmerzfrei und wenig belastend.

Bei Untersuchung der somatosensorisch evozierten Potentiale (SEP) – Tibialis-SEP oder Medianus-SEP – wird ein wiederholter geringer Strompuls an einem Arm- oder Beinnerven angewandt und die elektrische Antwort im Gehirn mit am Kopf aufgeklebten Elektroden abgeleitet. Mit diesen Untersuchungen lassen sich Störungen im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), wie sie beispielsweise bei der Multiplen Sklerose auftreten, erkennen, aber auch beispielsweise Schädigungen im Bereich der Nervenwurzeln.

This is a unique website which will require a more modern browser to work!

Please upgrade today!